Gefangene der JVA Tegel teils monatelang in Isolationszellen

Die Vollzugs- und Anstaltsbeiräte benötigen für ihre Arbeit vorrangig Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen. Es kann manchmal viele Jahre dauern, bis wir einen Missstand im Berliner Strafvollzug beseitigen oder deutlich mildern verringern können.
Ein Beispiel ist die Unterbringung von Gefangenen in der sogenannten „Sicherungsstation“ (“B1”) der JVA Tegel. Dort befinden sich etwa 10 m² kleine Einzelzellen, in denen als problematisch angesehene Gefangene weitgehend isoliert und ohne übliche Abwechslung wie Fernsehen, Arbeit oder Lesestoff 23 Stunden täglich verbringen. Die Aufenthaltsdauer dort soll eigentlich so kurz wie möglich gehalten werden, dennoch beträgt sie seit 2023 durchschnittlich 125 Tage.
Die schädlichen Auswirkungen nicht nur vorübergehender isolierender Einzelhaft sind unbestritten. Der Gesellschaft ist nicht damit gedient, wenn Menschen das Gefängnis psychisch beeinträchtigter verlassen als sie es betreten haben. Deshalb setzt sich der Berliner Vollzugsbeirat (BVB) seit vielen Jahren u. a. für die bessere Gestaltung dieser Station und deutlich kürzerer Aufenthaltszeiten ein. Er fordert des Weiteren Transparenz hinsichtlich der Kriterien der Aufenthalte und ihrer Dauer.
Mit diesen Forderungen befindet sich der BVB in Übereinstimmung mit entsprechenden Kritiken seitens der “Nationalen Stelle zur Verhütung von Folter” und geht regelmäßig an die Öffentlichkeit und die Medien, wie mit Presseartikeln und Interviews.